München

Street Skatehalle München-Pasing

(im Action-Sports-Zentrum München)

 

Die in Pasing gelegene historische Haupt-Fabrikhalle bildet seit 1909 das Aushängeschild der Münchener Eggenfabrik. Trotz der Aufnahme als Industriedenkmal im Jahr 2008 lag das Gebäude für lange Jahre brach und wurde nicht genutzt. So wurde im Rahmen der Investitions-Offensive seitens der Stadt München eine umfassende Sanierung der 1.000 m2 großen Industriehalle zu einem ‚State-of-the-Art‘ Indoor-Skatepark beschlossen. Als Teil der städtischen Skatepark-Planung, die ein möglichst diverses Angebot an Räumen für verschiedene informelle Bewegungspraktiken (Skateboard, BMX, Stunt-Scooter, WCMX Wheelchair Skating, etc.) vorsieht, soll die Eggenfabrik somit das kommunale Gesamtangebot der Stadt München als ganzjährige und wetterunabhängige Alternative ergänzen.

Um eine frequentierte Nutzung der Anlage gewährleisten zu können, wurden in der Planung sowohl freizeitsportliche Bedürfnisse der Nutzergruppen, als auch wettkampftechnische Aspekte der verschiedenen Sportarten gleichermaßen in einem Konzept berücksichtigt. Um das Design so nah wie möglich an den Bedürfnissen der Nutzergruppen auszurichten wurden zwei Planungs-Workshops mit Vertretern der lokalen Szene sowie der Stadt München durchgeführt, in denen die Teilnehmer*innen ihre ideen zur konkreten Gestaltung der Fläche einbringen konnten. Diese Ideen wurden als Grundlage zur Entwicklung eines harmonischen Gesamtkonzept in Form eines Indoor-Multi-Line Skateparks herangezogen.

Das Skatepark Design bedient sich vor allem an linearen Elementen aus dem urbanen Raum (Sitzbänke, Geländer, Treppenstufen, etc.) und bringt diese in einen ausgewogene Mix mit ausgewählten organischen Formen für den Fahrfluss. Sämtliche Elemente sind so auf der Fläche positioniert, dass sie eine Vielzahl an möglichen miteinander kombinierbarer Fahrtwege (Lines) ermöglichen, was besonders die nachhaltig kreative Nutzung der Anlage fördert. Während die niedrige Grundhöhe der Elemente von maximal einem Meter, Anfängern einen einfachen Einstieg ermöglicht, bieten höhere Aufbauten (Extensions) an vereinzelten Stellen besondere Herausforderungen für Fortgeschrittene und Profis und genügt gleichzeitig den besonderen Ansprüchen zur Ausrichtung internationaler Wettkämpfe. So wurde, ergänzend zu den essentiellen Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten der Skatehalle, für die Unterbringung von Zuschauern auf der südlichen Seite des Gebäudes eine Galerie auf erhöhter Position platziert, von der aus man den gesamten Skatepark überblicken kann.

Ganz besonders wurde darauf geachtet die Anlage barrierefrei zu gestalten und somit die inklusive Nutzung für Wheelchair Skating (WCMX) zu ermöglichen. Hierfür wurden nicht nur sämtliche Anfahrtsbereiche mit flachen Rampen zugänglich gemacht und sondern auch mobile, für WCMX spezialisierte, Elemente eingeplant um ein diverses Angebot für das Wheelchair Skating bereitstellen zu können.

Die gesamte Skatepark wird in Ortbetonbauweise gefertigt und durch den gezielten Einsatz zusätzlicher hochwertiger Materialien wie Stahl und Granit spielerisch und optisch aufgewertet. Mit der Verwendung eingefärbter Betonflächen auf den Fahrflächen erhalten die Nutzer*innen einen besonderen Eindruck von Wertigkeit, der sich deutlich von anderen Indoor Skatepark Angeboten abhebt.

Um das Skatepark Design gestalterisch in die Umgebung einzubinden, wurde das charakteristische grüne Eisenfachwerk der Dachkonstruktion aufgegriffen und in Form und Farbe im Design der Geländer (Rails) im Skatepark sowie der Galerie wiedergegeben. Durch den Einsatz von Corten-Stahl an den vertikalen Fläche wird der Street Skatehalle München-Pasing eine industrielle Optik und Haptik verliehen, die, zusammen mit dem natürlichen Lichteinfall der großen Tore und Fenster der Fassade, ein authentisches Gesamtbild der Eggenfabrik vermitteln und der besonderen Historie des Ortes gerecht werden.

Skatepark Fläche:

1000 m²

Bausumme:

315.000 €

Leistungsphasen:

1-8

 

geplante Fertigstellung: 2024

Bauherr: Landeshauptstadt München

 

*Die Street Skatehalle München-Pasing ist Teil des Großprojekts Action-Sports-Zentrum München. Dieses soll eine Vielzahl informeller Sportarten ein wetterunabhängiges und einzigartig breit aufgestelltes Angebot bieten – Skateboard Street, Skateboard Park, Jumpline, Parcours, BMX, usw. Hierfür soll die historische Eggenfabrik um einen Neubau erweitert werden. Für dieses Projekt wurden wir neben Behnisch Architekten (zuständig für den Hochbau) und PROELAN (zuständig für den Parcours-Bereiche) von der Stadt München für die Sport-Flächenplanung beauftragt. Im Zuge der Corona Pandemie und der damit verbundenen städtischen Verschiebung von Prioritäten, wurde das Projekt nach Abschluss von LP 3 pausiert. Nach einer Umverteilung der Mitteln, soll das Projekt nun mehreren Abschnitten umgesetzt werden. Da mit dem Bereich der Street Skatehalle dein Angebot für eine besonders breite Nutzergruppe geschaffen werden kann, wurde dessen Realisierung als erster Abschnitt priorisiert. Für die Umsetzung der weiteren Bereiche ist noch kein konkreter Zeitplan bekannt.