Burbach

Urban Sports Park

Ausgelöst durch die Initiativ- und Nutzergruppe der Jesus Freaks Burbach e.V. wird der Skatepark Burbach auf einer Fläche von rund 700 qm modernisiert und zu einer State-of-the-Art Anlage für urbane Sportarten erweitert werden. Das Gesamt-Konzept sieht vor, die neue Skate-Fläche auf einem bisher brach liegenden Kleinfeld zu gestalten um informellen Sportarten (Skateboard, BMX, WCMX, etc.) Raum zur kreativen Nutzung bereitzustellen. Dadurch wird es möglich, auf der bisherigen auf der Fläche des bisherigen Skateparks weitere urbane Sportarten (Streetball, Calisthenics und Graffiti) zu integrieren und so einen belebten Sport- und Erholungsort zu schaffen, der sich  durch seine hohe Aufenthaltsqualität auszeichnet – der „Urban Sports Park Burbach“.

Ausgehend von der aktuell vorhandenen Infrastruktur von Sport und Bewegungsmöglichkeiten im ländlichen Raum, in der vor allem klassische Sportvereine mit ihren meist nicht öffentlich zugänglichen Sportstätten vorherrschen, greift das Konzept den Bedarf für Investitionen in freizugängliche Sporträume für den informellen Breitensport auf. Der Urban Sports Park Burbach wird als Ergänzung zu den bestehenden Anlagen des vereinsorganisierten Sports, getreu dem angestrebten Betriebs-Modell ‚umsonst, frei und draußen‘, als besonderes Angebot für selbstorganisierte Aktivitäten dienen. Er zielt speziell auf ein lokales niederschwelliges Angebot für Kinder und Jugendliche ab, das den Spaß am Sport für eine breite Nutzergruppe fördern soll. Inspiriert von informellen Bewegungspraktiken aus dem urbanen Raum soll deshalb auf der Fläche der bisherigen Skate Anlage Burbach und des angrenzenden Kleinfelds ein moderner und individueller Urban Sports Park entstehen, der gezielt die spezifischen Wünsche und Bedürfnisse der lokalen Nutzergruppen aufgreift. Die breit aufgestellten Ausprägungen des informellen Sports (Skateboard, BMX, Stunt Scooter, WCMX, Streetball, Calisthenics, etc.) und der verschiedenen Alters- und Könnens-Niveaus der Nutzer öffnet die Türen für ein, in der Umgebung Burbach einzigartiges, Konzept, das sich durch die nahtlose Vereinigung urbaner Sportarten an einem einzigen Ort auszeichnet. Dazu wurden Vertreter der Initiativgruppe, stellvertretend für sämtliche Nutzergruppen, zu einem Beteiligungs-Workshop zusammen mit Bauherrn und uns als Planungsbüro eingeladen, um Wünsche und Bedürfnisse für die Anlage einzubringen und so am Planungsprozess teilzunehmen. Die in diesem Workshop gesammelten Punkte wurden anschließend von uns in ein stimmiges Gesamtkonzept verpackt.

Skatepark Fläche:

700 m²

Bausumme:

444.000 € (netto)

Leistungsphasen:

1-8

geplante Fertigstellung: 2021/22

 

 

 

 

 

Multi-Line Skatepark

Durch die geografische Verlegung der Skateanlage auf das ehemalige Kleinfeld, wird der Skatepark mit seinen rund 700 qm Fläche eine zentrale Rolle des Urban Sports Parks einnehmen. Grundlegend bedient sich das Design und die Auswahl der Elemente dabei an organischen Flow Features, die vor allen Dingen dem Fahrfluss dienen und eher linear geformten Street Features, die in ihrer Art Mobiliar aus dem urbanen Raum (Handläufe, Stufen, etc.) nachempfunden sind. Dadurch entsteht ein eine Art Street-Flow Park, der sich vor allem durch sein Multi-Line Konzept, also die Verbindung miteinander kombinierbarer linearer, sich kreuzender und kreisförmiger Fahrtwege, auszeichnet. Dadurch kann eine nachhaltig kreative Nutzung des Skateparks gewährleistet werden. Doch der Skatepark soll nicht nur für Fortgeschrittene Nutzer Anreiz bieten, sondern vor allem auch Anfängern und jüngeren Nutzern den Einstieg so einfach wie möglich gestalten. Aus diesem Grund ist die Grundhöhe der Elemente mit maximal einem Meter relativ niedrig gehalten. Gleichzeitig finden sich aber auf der gesamten Fläche vereinzelt höher gestaltete Hindernisse, ganz nach den Wünschen der Nutzergruppe, wie z.B. Quarterpipe Extensions wieder, die gerade Fortgeschrittenen einen besonderen Anspruch bieten. Aus den Gesprächen mit der Initiativgruppe ging außerdem hervor, dass der Skatepark von einer breiten Nutzergruppe befahrbar sein und insbesondere auch Wheelchair Skating (WCMX) mit ins Konzept integriert werden soll. Deshalb wurden auf beiden Stirnseiten des Skateparks WCMX gerechte Auffahrtsrampen eingeplant.

Der gesamte Skatepark wird in Ortbetonbauweise gefertigt. Dabei wird die Bodenplatte (Flat) mit den geplanten Rampen und Hindernissen „in einem Guss“ konstruiert. Im Bauablauf werden Rampen und Hindernisse als erste Elemente geschalt, bewehrt und betoniert. Die Bodenplatte wird mittels Verbindungseisen, die durch Bohrungen in der Anschlussschalung geführt werden, mit den Rampen konstruktiv verbunden. Zur Erhöhung der Haltbarkeit werden alle Betonoberflächen zweifach imprägniert. Dieser Vorgang erhöht die Lebensdauer und reduziert den Abrieb von Feinanteilen aus der Deckschicht.Der gezielte Einsatz von unterschiedlich pigmentiertem Beton verleiht der Anlage die innovative spielerische und optische Abwechslung. Durch die eingefärbten Betonflächen auf den Fahrflächen erhält die Nutzergruppe einen besonderen Eindruck von Wertigkeit, der sich deutlich von anderen Skatepark-Angeboten abhebt.

 

Streetball Court

Um der Vielfältigkeit des informellen Sports gerecht zu werden, wird zudem ein Streetball Court, also ein halbseitiges Basketball Kleinfeld zum Bespielen auf einen Korb inklusive Ballfangnetz eingeplant. Das Konzept greift damit auf der Fläche des ehemaligen Skateparks den Bedarf nach weiteren urbanen Bewegungspraktiken im ländlichen Raum auf, inspiriert von Design und Materialien zentraler städtischer Bewegungsräume. Die Größe der Fläche beträgt entsprechend der FIBU-Norm 11 x 15 m.

Wie auch der Skatepark wird das Spielfeld des Basketballplatzes aus einer bewährten Betonplatte gebaut. Hinter dem Basketballkorb ist ein Ball-Fangzaun eingeplant, um andere Nutzer der Anlage nicht zu gefährden.

 

Calisthenics Anlage

Mit dem Anspruch einer urbanen Bewegungsstätte wird auf einer Fläche von ca. 70 m2  eine Calisthenics oder auch Outdoor Gym Fläche Einzug in das Urban Sports Park Konzept finden. Durch die verschiedenen Geräte (u.a. Reckstangen auf verschiedenen Höhen und Dip-Stangen) haben Nutzer so die Möglichkeit, nach dem Prinzip „umsonst, frei und draußen“ in die Welt des Eigengewicht-Trainings einzusteigen. Die Fläche wurde so konzipiert, dass der Hartgummi Fallschutzboden ebenerdig mit dem Basketball Court anschließt und so eine gestalterische Einheit bildet.

Die integrierte Calisthenics-Anlage besteht aus verschiedenen, festinstallierten Stahlteilen. Um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewährleisten, werden alle Stahlteile feuerverzinkt. Als Fall-Schutzbelag ist ein fugenloser, zweischichtiger Gummifaser-Belag vorgesehen. Umlaufende Kantensteine aus EPDM fassen die Anlage ein.

 

Graffiti Walls

Neben der sportlichen Betätigung der Nutzer des Urban Sports Parks soll auch die kreative Entfaltung Einzug in das urbane Gesamtkonzept finden. Aus diesem Grund finden sich auf der angrenzenden Zuwegung des Parks drei solide Graffiti Walls wieder, an denen Künstler Raum zur freien Gestaltung haben. Dadurch gelingt es eine breitere Masse an Besuchern anzusprechen, gleichzeitig entwickelt sich ein individuelles Bild der Anlage, das zum Hotspot für die Szene im Raum Burbach werden kann. Als besonderes gestalterisches Element dienen die drei Wände mit jeweils 36qm Nutzfläche, einerseits als gestalterisches Element, andererseits als räumliche Trennung zum angrenzenden Fußballplatz. Die Wände bestehen aus bewehrten Beton-Hohlblocksteinen, die mit Beton gefüllt und von außen verputzt werden.

Gestalterische Aspekte – Einbindung in die Umgebung

Neben der Auswahl  der verschiedenen Flächen nimmt auch die gestalterische Einbindung der einzelnen Bereiche in die Umgebung eine zentrale Rolle für das Gesamtbild des Urban Sports Parks ein. So wurden der Streetball Court, die Calisthenics Anlage sowie die Graffiti Walls ebenerdig um einen zentralen Aufenthaltsbereich angeordnet, der es ermöglicht, gleichzeitig sowohl den Skatepark als auch die übrigen Sportflächen einzusehen und so durch eine L-förmige Anordnung der Sitzgelegenheiten um eine Feuerstelle, zum zentralen Aufenthaltsort der Anlage wird. Um die gesamte Zuwegung herum werden zudem 13 Bäume gepflanzt und 4 weitere Bänke angeordnet, um eine besondere Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Auch das Design der verschiedenen Flächen greift den urbanen Charakter der Anlage auf. So wird im Bereich des Skateparks durch grün und rot pigmentierten Beton sowie durch die Auswahl verschiedener Materialien in den einzelnen Features eine Atmosphäre geschaffen, die an Basketball Courts in New York erinnert. Auch der Streetball Court und der Outdoor Gym Bereich greifen optisch diese besondere Ästhetik auf.

Die Zuwegung zur Anlage, sowie deren Aufenthaltsflächen werden aus Betonsteinen in ungebundener Ausführung hergestellt. Der zentrale Aufenthaltsbereich in der Mitte der Anlage ist mit seiner Möblierung aus robusten Betonmöbeln für sämtliche Nutzergruppen der Anlage geeignet. Die integrierte Feuerstelle im Aufenthaltsbereich erweitert das Angebot der Anlage zudem für passive Nutzer. Die Süd-Ostseite des Skateparks ist durch die bestehende Böschung ideal für die Anlage von zusätzlichen Sitzstufen geeignet. Diese Sitzstufen dienen einerseits dem Aufenthalt der aktiven und passiven Nutzer des Skateparks und stellen zusätzlich eine attraktive Verbindung zur oberhalb der Böschung verlaufenden Wege-Verbindung her.